Erfahrungsberichte einer Exkursion im Neurologischen Rehabilitationszentrum Leipzig

Am 12.07. fand eine Exkursion von medizinischen Berufsfachschülern im Neurologischen Rehabilitationszentrum Leipzig statt. Zwei Erfahrungsberichte könnt Ihr hier nachlesen.

Vanessa:

Am 12.07.2022 besuchten wir, die G20c, das Neurologische Rehazentrum in Bennewitz. Nach der Anwesenheit und ein paar Minuten Verspätung betraten wir die Einrichtung. Erstes Staunen und interessiertes Umschauen im Eingangsbereich war natürlich nicht auszuschließen. Empfangen wurden wir herzlich von der Pflegedienstleitung des Hauses, Frau Kubatz, in einem Aufenthaltsraum. Nach der Durchführung der Corona-Tests stellte die Chefin sich und die Einrichtung vor. Sie erzählte uns, dass in dem neurologischen Rehazentrum viele verschiedene Krankheitsbilder ( z.B. Multiple Sklerose, Hirntumore, Parkinson, Meningitis, Apoplex etc.) mit speziellen Behandlungsmustern behandelt werden. Mit insgesamt 241 Behandlungsplätzen, die in die Stufen B, C, D und in die Neurologische Tagesklinik eingeteilt werden, werden die Pat. durch die Ärzte, Pflegekräfte, Logopäden, Physiotherapeuten und Ergotherapeuten ganzheitlich und bestmöglich versorgt. Nach der kurzen Vorstellung wurde unsere Klasse in jeweils 5 Gruppen mit je 3 Mitschülern aufgeteilt. Jede Gruppe hatte einen individuellen Zeitplan mit 5 verschiedenen Stationen. Jede einzelne Gruppe wurde durch die jeweilige Berufsgruppe je 30 min lang durch das Haus geführt. Jede Berufsgruppe hatte uns ihre Besonderheit in dem neurologischen Rehazentrum veranschaulicht. Ich, Vanessa König, gehörte der Gruppe 3 an. Unser „Rundgang“ startete mit den Physiotherapeut. Er erklärte uns seine Position und seine Aufgabenbereiche ( z.B. Frühmobilisation, erlernen der Gehfähigkeit etc.). Auch die Logopäden, Ergotherapeuten, Pflegekräfte und die Neuropsychologin erklärten und zeigten uns ihre jeweiligen Aufgaben- und Kompetenzbereiche. Interessant fand ich die Denk- und Logikaufgaben der Neuropsychologin die wir als Schüler selbstständig durchführen durften ( z.B. das nachlegen von Mustern mit farbigen Würfeln, Reaktionstests etc. was auch die Pat. durchführen müssen, um z.B. die Autofahr- und Arbeitsfähigkeit bestimmen zu können ). Auch die Logopädin die z.B. Sprachtraining, Schluck und Atemtraining mit den Pat. durchführt, erklärte uns als Beispiel die Indikation und Funktionsweise eines Tracheostoma. Anschließend zeigte uns die Logopädin 2 verschiedene Patienten auf Station B ( ähnlich wie eine Intensivstation) mit einem Tracheostoma. Als es 12 Uhr war brach für uns Schüler erstmal eine wohlverdiente Pause an. Draußen im warmen auf der Bank aßen wir unsere Stullen und tauschten uns über die verschieden Erfahrungen in den einzelnen Gruppen aus. Es war interessant zu hören, das jede Gruppe andere Informationen erhielt. So konnten wir uns untereinander sehr gut ergänzen und austauschen. Nach der Pause versammelten wir uns alle wieder im Aufenthaltsraum. Nach einem kurzen Feedback von uns Schülern hatten wir noch eine reichliche Stunde Zeit, um mit der Physiotherapeutin die Positionierung ( 30 Grad Seitenlagerung + Rückenlagerung ) und den Transfer vom Bett in den Rollstuhl und wieder zurück zu üben. Wir selber konnten uns dabei praktisch testen, ob wir die Positionierungen adäquat umsetzen können. Einige nachträgliche hilfreiche Tipps und Tricks der Physiotherapeutin werden uns helfen die besten Pflegefachkräfte zu werden.

Abschließend kann ich persönlich sagen, das der Ausflug in das Neurologische Rehazentrum ein großartiger Erfolg war. Ich konnte sehr viel neues dazu lernen und auch mein bisheriges Wissen anwenden und vertiefen. Auch die einzelnen Therapeuten vermittelt uns ihr Wissen adäquat und verständlich. Da ich selber noch nie in einer Rehaklinik war, habe ich durch diese Exkursion einen Einblick über den Aufbau, die verschiedenen Aufgabenbereiche und Krankheitsbilder bekommen.

PS: Diese Exkursion ist sehr empfehlenswert für unsere Nachfolger 😉

Mai Hoa:

Am Dienstag, den 12.07.2022 fuhren wir zum neurologischen Rehazentrum nach Bennewitz. Ich gestehe, dass ich davor noch nie etwas davon hörte. Somit war ich neutral darauf eingestellt, was mich dort erwartet und konnte mir bloß anhand des Unterrichtsstoffes ein Bild von machen. Ich kann aber sagen: ich habe alles erwartet, bis auf das, was wirklich vor Ort war. Wir wurden begrüßt und der Tagesplan wurde vorgestellt, das klang an sich ganz gut. Dann begannen auch schon die einzelnen Führungen und die haben mich überwältigt. Mir gefiel die Art der Führung sehr gut. Es wurde nicht eintönig wie in einem Vortrag erzählt, sondern man wurde mit einbezogen, durfte sich ausprobieren und alles anschauen/anfassen. So konnte man sich das alles besser vorstellen, wie das am Patienten stattfindet, zumal die praktische Übung in unserer Ausbildung sehr wichtig ist. Jedes einzelne Fachgebiet, sei es Pflege, Logopädie, Ergotherapie, etc., hat uns Azubis gut in die Arbeitswelt der Reha eingeführt und spezifische Tätigkeiten näher gebracht. Wir wurden mit persönlichen Erfahrungen konfrontiert, sowie fachliche Professionalität
wurde an den Tag gelegt und beigebracht. Mir gefiel der Aufbau des Gebäudes sehr. Es ist sehr freundlich dynamisch eingerichtet worden und hat eine wundervolle Aussicht! Das sah ich so noch nirgends. Sowohl für das Personal, als auch für die Patienten ist im kompletten Haus eine wunderschöne Aussicht. So fühlt man sich wohler. Schön grüne Landschaft, Sonne, das assoziiere ich mit
Freiraum haben. Die Patientenzimmer sind ebenfalls freundlich eingerichtet und barrierefrei. Draußen gibt es ideale Flächen, um mit Patienten spazieren zu gehen und denen die Natur spüren zu lassen. Die Flächen sind sehr groß und ruhig, weil dort kaum Verkehr ist. Man kann sich dort gut unterhalten und schöne Runden laufen. Die Patienten sind auch besser orientiert, weil die Tagesabläufe strukturiert sind und das Personal verschieden farbige Kleidung je nach Fachbereich trägt. Dort wird auch moderne Technik verwendet, was ich auch erst dort das erste mal sah. Die Welt schreitet sowieso immer weiter fort, was die Technik betrifft, doch dort wird einiges bereits als Therapie genutzt (wie die Roboter für die Ergotherapie). Das finde ich super, weil es Ressourcen spart. Alle sind stets freundlich und zuvorkommend. Mir gefällt die Reha. Solche Exkursionen könnte man öfter machen. Es stärkt das Miteinander des Klassenverbandes, ist mal eine Abwechslung, ist interessant und macht Spaß.